Mutige Werbung am Times Square – mit einer .de-Domain

Der Erfinder des bekannten Salatdressings „Sylter Salatfrische“ wirbt an einer der weltweit bekanntesten Werbeflächen – dem Times Square in New York. Für sein neues Produkt, der „Ranch-Salatsauce“, setzt das Unternehmen „Zum Dorfkrug“ auf eine gewagte Botschaft – und auf eine deutsche Internetadresse: zum-dorfkrug.de.

Symbolfoto - das Bild mit der Werbung gibt es auf der Webseite des Unternehmens, Link im Text.

„Zum Dorfkrug“ (vollständig: Zum Dorfkrug Produktions- und Handelsgesellschaft mbH & Co. KG) ist in Deutschland vor allem durch das Dressing „Sylter Salatfrische“ bekannt. Zum Sortiment gehören außerdem weitere Saucen und Desserts. Mit der neuen „Ranch-Salatsauce“ greift das Unternehmen eine in den USA äußerst populäre Dressing-Variante auf – und behauptet nun, ihre Interpretation sei die beste.

Im Rahmen einer Blindverkostung mit 100 in Deutschland lebenden Amerikaner:innen wurde die Sauce vorab getestet. Das Ergebnis veranlasste das Unternehmen zu einem selbstbewussten Auftritt am Times Square – mit der Aussage: „The best tasting Ranch is only available in Germany yet.“ (Frei übersetzt: „Die beste Ranchsauce gibt es bislang nur in Deutschland.“)

Bemerkenswert dabei: Ranch-Dressings sind in den USA ein echter Klassiker – vergleichbar mit Ketchup oder Mayonnaise in Deutschland. Dass ein deutsches Unternehmen nicht nur in dieses Revier vorstößt, sondern dort auch die geschmackliche Spitzenposition für sich beansprucht, ist ein echtes Statement. Präsentiert wird die Kampagne mit einem Foto der Sauce und der Domain zum-dorfkrug.de.

Auf seiner Webseite berichtet „Zum Dorfkrug“ über die neue Ranch-Sauce, die Verkostung mit amerikanischen Testpersonen und die aufmerksamkeitsstarke Werbeaktion. Ob das Unternehmen tatsächlich eine Expansion in die USA plant oder nur gezielt Aufmerksamkeit erzeugen möchte, bleibt offen.

Ebenso auffällig: Für die Aktion wurde nicht die international übliche .com-Domain, sondern bewusst die .de-Adresse genutzt. Vielleicht, weil die Botschaft letztlich doch an deutsche Konsument:innen gerichtet ist? In den USA dominieren Top-Level-Domains wie .com (weltweit registrierbar) oder .us (für Organisationen mit Bezug zu den USA – sog. Nexus-Requirement). Unsere deutsche .de-Domain hingegen ist dort kaum verbreitet.

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